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Hypnose/Hypnosetherapie

Die Hypnose ist eine komplexe Thematik mit vielen Hintergründen aus der Neurologie und Psychologie.

Schon zu Zeiten James Braids (1795-1860), einem englischen Arzt, der den Begriff "Neurypnology" prägte, aus dem später der Begriff "Hypnosis", auf Deutsch Hypnose entstand, versuchte man, Hypnose zu definieren.

"Hypnose ist ein Zustand erhöhter Aufmerksamkeit, welcher durch seine Empfänglichkeit für Ideen gekennzeichnet ist" - Milton Erickson

Hypnose wird als optimale Kommunikation mit dem menschlichen Unterbewusstsein verstanden. Wir Menschen Handeln, Denken, Erleben und Fühlen und das findet in zwei Bereichen statt:

  • Das Bewusstsein

             ...die Logik in uns, zuständig fürs Nachdenken - die kritische Stimme in uns, die wir für unser Überleben benötigen.

  • Das Unterbewusstsein             
    ...arbeitet automatisch für uns, ohne dass wir etwas davon bemerken. Hier liegt unser bildhaftes Erleben, unsere Gefühlswelt und unser emotionales Erleben. Es nimmt uns monotone, immer wiederkehrende Arbeiten und Aufgaben ab. 
    Der Mensch steuert ca. 20 % über das Bewusstsein und ca. 80 % durch das Unbewusste. Wie beim Eisberg bleibt auch beim Menschen das wirklich Wichtige oftmals verborgen. Sowohl unser Bewusstsein als auch unser Unbewusstes haben ihre eigene Logik, Fähigkeiten und Gesetzmäßigkeiten und sind für uns unverzichtbar. Wir fühlen uns nur wohl und erreichen unsere Ziele, wenn beide optimal miteinander kommunizieren.

Hypnose ermöglicht in vielen Fällen rasche und auch langanhaltende Hilfe.


Hypnose kann dabei helfen, das Bewusstsein mit dem Unterbewusstsein wieder in Einklang zu bringen. Denn, wenn zwei an einem Strang ziehen, erreicht man seine Ziele am besten.


Wie fühlt sich Hypnose an?


Ist man in Hypnose willenlos? Ganz klar: Nein!

Sie behalten ihren vollen Willen und bekommen jedes Wort mit. Ein typisch hypnotisiertes Gefühl gibt es nicht, jeder Mensch erlebt den Trancezustand anders. Viele Menschen fühlen sich angenehm und wohlig entspannt oder sie erleben ihren Verstand klarer und ihre Sinne "geschärft". Für die Wirksamkeit ist es unwichtig, wie man die Hypnose subjektiv erlebt. Es empfiehlt sich also, nicht auf ein bestimmtes Gefühl zu warten, sondern ganz entspannt zu erleben, was passiert.

Hypnose kann nichts gegen den eigenen Willen ausrichten. Jeder Mensch verfügt über einen "inneren Wächter", einer Kontrollinstanz, die sich auch in tiefster Trance nicht abschalten lässt. Dieser Wächter kontrolliert ständig die Einhaltung der Moral- und Wertevorstellungen eines Menschen und legt bei einer Grenzüberschreitung ein lautstarkes Veto ein.

Jeder Mensch befindet sich mehrfach am Tag in Trance - wie zum Beispiel bei monotonen Tätigkeiten, wie dem Fahren längerer Autobahnstrecken, aber auch beispielsweise bei der Meditation oder beim autogenem Training.

Viele Menschen haben bei Hypnose das Bild der Show-Hypnose vor Augen - da sie meist schon einmal einen Show-Hypnotiseur live oder im Fernsehen gesehen haben - und denken daher die Show-Hypnose sei repräsentativ für die Hypnose. Sie denken, dass man bei der Hypnose bewusstlos und wehrlos sei und sich anschließend nicht mehr erinnern kann.

Tatsächlich ist die Show-Hypnose aber ein Sonderzustand der Hypnose. Der Zustand der Show-Hypnose ist therapeutisch eher ungeeignet, da Suggestionen, die in diesem Trancezustand gegeben werden, zumeist nur sehr kurzfristig wirken und nach Beendigung der Trance sehr schnell (ein bis zwei Stunden) wieder verfliegen.

Ein weiteres Klischee ist, Hypnose sei grundsätzlich ein Entspannungszustand. Dies ist nicht richtig, da Hypnose selbst in sehr angespannten Zuständen funktioniert - zum Beispiel nach einem Unfall oder in einer angsterfüllten Situation.

Eine typische Klischee-Vorstellung von Hypnose ist die Notwendigkeit eines stillen Raums, einer bequemen Liege, leiser Musik und eines Hypnotiseurs, der leise Suggestionen vor sich hersagt.... Aber das ist nur ein kleiner Teilbereich der Hypnose. Er wird nur zu bestimmten Zwecken eingesetzt und ist in vielen Fällen sogar fehl am Platz, da er sich für viele Anwendungen nicht oder nur sehr bedingt eignet.


Hypnose ist kein Schlaf. Es bedarf daher auch keiner besonderen Stille oder Ohnmacht des Klienten, um sie durchzuführen.


Weit verbreitet ist auch die Meinung, Menschen die leicht hypnotisierbar sind wären schwach, aber gerade willensstarke Menschen, mit einer starken Vorstellungskraft, können die Hypnose besonders gut erleben.

Die Hypnose ist sehr vielschichtig. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Umfang mit ihr ist es, sich zu öffnen, zu beobachten und sich möglichst von Erwartungshaltungen freizumachen.

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